Den Odenwald neu entdeckt
Senioren zwischen Tropfsteinhöhle und Brauhaus
„Tief im Odenwald“, so beginnt ein bekanntes Volkslied. Und tief im Odenwald befanden sich am 27. September die DJKler, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Seniorenausflug heißt die traditionelle Fahrt, die der Verein alle zwei Jahre anbietet. 51 Teilnehmer hatten sich am Morgen an der DJK-Sporthalle eingefunden. Christine Jelinek hatte den Ausflug im Namen des Vereinsvorstandes vorbereitet und sie sorgte mit ihrem Mann Matthias auch für eine reibungslose Durchführung.
Es war eine Fahrt in die Geschichte, die die DJKler an einem sonnigen Spätsommertag erwartete. Das erste Ziel, das der bequeme Reisebus ansteuerte, hat eine Geschichte von eins bis zwei Millionen Jahren. Die Tropfsteinhöhle in Eberstadt bei Buchen barg viele Naturschönheiten und so manches Geheimnis in sich. Eine „Weiße Frau“, eine „Hochzeitstorte“ und ein „Schwein“ waren mit ein wenig Phantasie in den Tropfsteingebilden zu erkennen. 50 Minuten waren die DJKler in der erst 1971 bei einer Sprengung im nahen Steinbruch gefundenen Höhle.
Die Tropfsteinhöhle hatte eine erdgeschichtliche Dimension. Eine ganz andere Geschichte erzählt der Wallfahrtsort Walldürn, als zweite Station der DJK-Senioren. Hier wird seit vielen hundert Jahren eine Reliquie verehrt, die den gekreuzigten Christus auf einem Altartuch zeigt. Die DJKler versammelten sich in der 1728 fertiggestellten Basilika. Am „Heiligblut-Altar“ sangen sie das alte Kirchenlied „Großer Gott wir loben Dich“. Ein solcher Ausflug muss nicht von der ersten bis zur letzten Minute durchorganisiert sein. Die Teilnehmer genießen auch die Zeit, die sie zur freien Verfügung haben. So sahen sich einige die schönen Fachwerkhäuer Walldürns an. Andere genossen die Sonne rund um die Basilika. Wieder andere saßen in einem der Cafès und unterhielten sich bei einer guten Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen.
Noch wartete aber eine geschichtliche Attraktion des Odenwaldes auf die Ausflügler. Das „Freilichtmuseum Odenwald“ zeigte das bäuerliche Leben vom 18. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre. Karg waren die Hütten der Tagelöhner eingerichtet. Etwas besser die Stuben der Bauern. Viele Gebrauchsgegenstände, an die sich die DJKler aus ihrer eigene Jugendzeit erinnern konnten, waren zu sehen. Wer kennt heute noch ein Bügeleisen, das auf der Kohlenherdplatte erwärmt wird? Wer kann sich noch an den Schiff genannten Warmwasserbehälter an einem Herd erinnern? Hier im Museum waren sie ausgestellt.
Ein gutes Abendessen in Michelstädter Brauhaus rundete den Seniorenausflug 2014 ab. Kurz vor Ende der Fahrt dankte Josef Löbig Christine Jelinek für die tolle Organisation. „Ich bin stolz, dass ich eine solch gute Nachfolgerin habe“, sagte Löbig, der mit Peter Waldmann etliche Ausflüge geleitet hatte.